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Samstag, 21. Juli 2012

Konversation

Charlotte: "Papapapa"
Sophie: "Du kannst ruhig auch mal 'Mama' sagen."
Charlotte: "Papapapa"
Sophie: "Schließlich habe ich dich unter Schmerzen in die Welt gepresst."
Charlotte: "Papapapa"
Sophie: "Und ernähre dich seitdem aufopferungsvoll."
Charlotte: "Papapapa" (dabei dröhnt und donnert es gewaltig)
Olli: "Wer soll dich denn jetzt windeln?"
Charlotte: "Mamamama"

Schokoladentherapie in Schweden

Kaum hatten wir die schwedische Grenze überquert, fing die Sonne an zu scheinen und hört seitdem nicht mehr auf. Auch die Temperaturen steigen stetig. Da wir aufgrund der hohen Preise in Norwegen (angeblich das teuerste Land Europas) in den letzten Wochen darben mussten und uns nur von Wasser und Brot ernährt haben (Hellmannsche Übertreibung;-), gönnen wir uns nun erstmal all die Leckereien, auf die wir in Norwegen verzichten mussten wie beispielsweise SCHOKOLADE!!!! Außerdem gab es heute Abend frischgeräucherten Lachs, direkt von der freundlichen Fischverkäuferin am Straßenrand erworben, von Olli fachmännisch zerlegt (denn hier gibt es Lachs nur im ganzen Stück mit Kopp und so) und sogleich in der Sonne verspeist. So muss Urlaub schmecken. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten, denn mit Schweden kamen auch die Mücken, die sich auf unerklärliche Weise immer wieder ihren Weg in den Camper bahnen. Der todesmutige Familienvater hat sich bereits mehrfach tollkühn in den Kampf gegen die Plagegeister gestürzt, trotzdem werden es immer mehr. Der Ingenieur vermutet ein Leck in den Camperwänden. Mal sehen, ob sein Studium ihn auch befähigt hat, dieses zu finden und zu stopfen. Wir Damen zweifeln, aber bestärken ihn natürlich freundlich in seinen Bemühungen...

Freitag, 20. Juli 2012

68,5° nördliche Breite - Nördlichster Punkt unserer Reise

Wir sind am nördlichsten Punkt unserer Reise, dem Polarzoo ein paar Kilometer nördlich von Narvik angekommen. Vor allem Charlottes fotografierender Papa war schwer begeistert von den Wölfen, Braunbären, Luchsen und Elchen, die wir hier sehen konnten.

Wir werden wahrscheinlich heute die Grenze Richtung Schweden überqueren und uns ab sofort wieder unaufhaltsam südwärts bewegen. Die Stimmung ist gut, das Portemonnaie ist leer, die Frisur sitzt:)

Lofotentour


Nach dem ersten vollkommen verregneten Tag auf den Lofoten und der darauffolgenden äußerst stürmischen Nacht (im meteorologischen Sinn natürlich) begannen wir die Inselgruppe von ihrem südlichsten Punkt, dem kleinen Örtchen Å (wie „Arsch der Welt“) aufzurollen. Wir kamen immer wieder an kahlen, nur teilweise mit Moos bewachsenen Felsen vorbei, an deren Füßen beschauliche Fischerdörfer lagen, die nur aus ein paar bunt angestrichenen Holzhäusern und kleinen Häfen bestanden. Allgegenwärtig waren die Stockfischgestelle, die allerdings jetzt im Sommer vereinsamt und kahl in der Gegend rumstanden und nur selten von ein paar Möwen besucht wurden. Unsere ständigen Begleiter: grauer Himmel und Regen. Und trotzdem hatten die Lofoten eine ganz besondere Romantik zu bieten, der wir uns nicht entziehen konnten und einfach ein paar Tage die Seele baumeln ließen. Charlotte verliebte sich prompt in eine sehr nette Campingplatzvermieterin, die der kleinen Dame anscheinend norwegische Märchen ins Ohr flüsterte, während wir uns bei Kaffee und Kuchen im Aufenthaltsraum des Campingplatzes aufwärmten. Besagte Norwegerin versicherte uns auch, dass Stockfisch sehr schmackhaft wäre und man ihn unbedingt mal probieren sollte. Wir verzichteten trotzdem.
Obwohl es bei Charlotte vielleicht auf einen Versuch angekommen wäre, schließlich ist sie wahrscheinlich das einzige Kind, das bei ihr angebotenem Kuchen oder Keksen angewidert das Gesicht verzieht (immerhin essen wir aber jetzt mittags ein halbes Glas Kürbisbrei und abends ein bisschen Milchbrei...manchmal....bei guter Laune). Als am vierten Tag unseres Lofotenaufenthaltes endlich mal die Sonne rauskam, war das dann doch Balsam für Körper und Geist. Wir befanden uns gerade im sogenannten Venedig der Lofoten (Henningsvær), und beschlossen, uns zur Feier des Tages Fischsuppe und Lachspasta zu gönnen und Charlotte eine ordentliche Portion Freiluftkrabbelei zu genehmigen. Bei nahezu wolkenlosem Himmel bekamen wir sogar noch die letzten Ausläufer der Mitternachtssonne mit.
Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist, deswegen sind wir nun wieder auf der Weiterreise, der letzten Norwegenetappe, bevor es nach Schweden geht.

Sonntag, 15. Juli 2012

Entschleunigung auf den Lofoten

Seit Trondheim waren wir hauptsächlich auf der Straße. Bei dem größtenteils schlechten Wetter blieb uns auch gar nichts anderes übrig. Einen Grottenbesuch an der Grønligrotte, eine mückenreiche Nacht an einem See in der Nähe von Mo i Rana (Städtenamen gibt es hier...) und eine Nacht direkt am Polarkreis später haben wir gestern den Fährhafen in Bodø erreicht und uns einfach mal in die Schlange nach Moskenes auf den Lofoten gestellt. Und tatsächlich, wir hatten Glück und waren der allerletzte Camper, der auf die Fähre gelassen wurde. Unser Reiseführer hatte die Überfahrt als recht lang (4h) und recht kostenintensiv (umgerechnet 200 Euro) beschrieben. Was er allerdings nicht erwähnt hat, war, dass man besser vorher nichts essen sollte. So kam es, dass Olli die meiste Zeit die frische Luft "genoss", immer bereit, den Fischen die Tortellini und den Muffin vom Mittag weiterzureichen (es aber wohl nicht tat) und uns Mädels unserem Schicksal überließ. Wir mussten nämlich die ganze Fährüberfahrt Charlottes Spielzeug gegen eine kleine, vielleicht 2-Jährige Diebin verteidigen, die immerhin das entwendete Diebesgut an der Hand ihrer älteren Schwester nach ein paar Minuten zurückbrachte.
Das stürmische Wetter der Fährüberfahrt (mit laut Olli camperhohen Wellen, da er ja kein gebürtiger Hellmann ist und ihm die Hellmannsche Übertreibung nicht in die Wiege gelegt wurde, darf man ihm das wohl glauben) setzt sich nun auf den Lofoten fort. Der Himmel zeigt sich in den unterschiedlichsten Grautönen und es regnet und stürmt teilweise so sehr, dass der Camper ächzt. Wir haben heute auch mal die Heizung angeschmissen, nur um festzustellen, dass sie wahrscheinlich nicht funktioniert... Wir nehmen es mit Humor und nutzen die Zeit, um zu schlafen, zu lesen, Wäsche zu waschen und auf besseres Wetter zu hoffen...