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Freitag, 20. Juli 2012

Lofotentour


Nach dem ersten vollkommen verregneten Tag auf den Lofoten und der darauffolgenden äußerst stürmischen Nacht (im meteorologischen Sinn natürlich) begannen wir die Inselgruppe von ihrem südlichsten Punkt, dem kleinen Örtchen Å (wie „Arsch der Welt“) aufzurollen. Wir kamen immer wieder an kahlen, nur teilweise mit Moos bewachsenen Felsen vorbei, an deren Füßen beschauliche Fischerdörfer lagen, die nur aus ein paar bunt angestrichenen Holzhäusern und kleinen Häfen bestanden. Allgegenwärtig waren die Stockfischgestelle, die allerdings jetzt im Sommer vereinsamt und kahl in der Gegend rumstanden und nur selten von ein paar Möwen besucht wurden. Unsere ständigen Begleiter: grauer Himmel und Regen. Und trotzdem hatten die Lofoten eine ganz besondere Romantik zu bieten, der wir uns nicht entziehen konnten und einfach ein paar Tage die Seele baumeln ließen. Charlotte verliebte sich prompt in eine sehr nette Campingplatzvermieterin, die der kleinen Dame anscheinend norwegische Märchen ins Ohr flüsterte, während wir uns bei Kaffee und Kuchen im Aufenthaltsraum des Campingplatzes aufwärmten. Besagte Norwegerin versicherte uns auch, dass Stockfisch sehr schmackhaft wäre und man ihn unbedingt mal probieren sollte. Wir verzichteten trotzdem.
Obwohl es bei Charlotte vielleicht auf einen Versuch angekommen wäre, schließlich ist sie wahrscheinlich das einzige Kind, das bei ihr angebotenem Kuchen oder Keksen angewidert das Gesicht verzieht (immerhin essen wir aber jetzt mittags ein halbes Glas Kürbisbrei und abends ein bisschen Milchbrei...manchmal....bei guter Laune). Als am vierten Tag unseres Lofotenaufenthaltes endlich mal die Sonne rauskam, war das dann doch Balsam für Körper und Geist. Wir befanden uns gerade im sogenannten Venedig der Lofoten (Henningsvær), und beschlossen, uns zur Feier des Tages Fischsuppe und Lachspasta zu gönnen und Charlotte eine ordentliche Portion Freiluftkrabbelei zu genehmigen. Bei nahezu wolkenlosem Himmel bekamen wir sogar noch die letzten Ausläufer der Mitternachtssonne mit.
Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist, deswegen sind wir nun wieder auf der Weiterreise, der letzten Norwegenetappe, bevor es nach Schweden geht.

2 Kommentare:

  1. Ihr solltet Charlotte Bodos Regenlied beibringen, das kann sie dann zuhause gleich weiterträllern (hier lässt das Wetter derzeit auch eher zu wünschen übrig).
    Aber ich drücke die Daumen für nordischen Sonnenschein und wünsche weiter gute Reise!

    Liebe Grüße,
    marianne

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  2. wieder traumhafte Bilder :)
    Grüße aus FG in den hohen Norden

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